Innenansichten MGV

Foto : Schomacher
Foto : Schomacher

HERZFELD -  Mittwochabends – vielen, vor allem fußballbegeisterten Bürgern, ist der Abend heilig: Champions-League oder Mittwochskino. Doch nicht für die Mitglieder des , die seit vielen Jahren an diesem Abend ihre Probe haben.

 

Bereits einige Zeit vor dem offiziellen Probenbeginn versammeln sich die Sangesbrüder im Vereinslokal Orthues. Sie treibt die Vorfreude. Chorleiter Jörg Bücker lädt dann gerne schon mal zu einer Probe vorab ein, so wie an diesem Abend den ersten Tenor.

Für das anstehende gemeinsame Konzert mit „New Generation“ im Rahmen der Basilika-Musik sollen vorab einige schwierige Stellen der Gospel-Stücke geprobt werden. Die vier ersten Tenöre Norbert Kappel, Ingo Thüner, Manfred Wetzel und Adi Sassinek singen sich ein und arbeiten, unterstützt vom am Klaviola begleitenden Chorleiter, die Feinheiten der Stücke heraus.

Rechtzeitig zum Probenbeginn zeigt sich der Chorleiter zufrieden, so dass alles ohne weitere Verzögerungen beginnen kann. Für das anstehende Konzert in diesem Monat stehen nur noch wenige Übungsabende zur Vefügung, so dass alle engagiert und konzentriert mitmachen. Eine gehörige Portion Humor gehört selbstverständlich auch dazu, so dass bei aller Anstrengung der Sänger diesen niemals das Lächeln verloren geht.

 

Chorleiter Bücker hat sich viel vorgenommen

 

An diesem Abend hat sich Chorleiter Bücker viel vorgenommen. Nach dem leichten Einsingen der vier Stimmen sollen insgesamt sieben Stücke teilweise oder sogar ganz geübt werden. Die Sänger nehmen es mit Humor und legen sich mächtig ins Zeug. Bei bekannteren Stücken wie „Kumbaya, my Lord“ oder „Nobody knows the trouble I´ve seen“ ist die sängerische Umsetzung schon sehr gut. Lediglich an einigen Stellen fallen einige Chorstimmen noch mal um eine Halbnote herab, was Bücker gekonnt auffängt, indem er abbricht, die Passage selber anstimmt und so den leichten Fehler für alle begreifbar macht.

Die englische Sprache ist für die Sänger, die seit vielen Jahren multilingual singen, zumeist kein Problem. Zudem, so Bücker, kennen die bekannten Stücke ohnehin alle, so dass es mehr auf die klangliche Präzision in der Präsentation ankommt. Komplizierter wird es da schon beim Stück „Siyahamba“ aus Südafrika, das der Chor frisch einstudiert hat. Die deutsch gehaltenen Strophen bereiten weniger Probleme, die Aussprache des afrikanischen Refrains dagegen schon mehr.

 

Auch die Melodie aus dem anderen Kulturkreis macht manchem Sänger gehörig zu schaffen. Während die tiefen Stimmlagen beim ersten und zweiten Bass eher begleitend klingen sollen, sind der erste und zweite Tenor besonders gefordert. Die Passagen erweisen sich als überaus anspruchsvoll, manche Töne und Melodiebögen werden, im Bemühen, das Wort richtig auszusprechen, nicht gehalten, so dass das Lied verzerrt klingt. Doch in gemeinsamer Anstrengung wird auch diese Klippe gemeistert.

 

Damit die intensive Arbeit nicht zu eintönig wird, und damit die Stimmen der Sänger etwas entspannt werden, streut der erfahrene Chorleiter immer wieder Intermezzi mit bekannten Liedern ein. Diese werden von den Sängern gerne mit angestimmt und mit voller Stimme gesungen. Nicht von ungefähr sind auch immer wieder bekannte Trinklieder wie „Ein Bier in froher Runde“dabei, denn Geselligkeit mit kalten Gerstensaft gehört einfach dazu.

 

Nach der Probe verbleiben die meisten Sänger noch in lockerer Runde im Lokal. Man hat sich viel zu erzählen und einfach Freude am Umgang miteinander. Besonders ist dabei vor allem das Miteinander der verschiedenen Lebensalter. Der altgediente Chorsenior flachst unbekümmert mit den jüngeren Sangesbrüdern, als gäbe es keinen Altersunterschied. Das zeichnet den MGV auch aus, denn trotz aller Ernsthaftigkeit, mit dem der Gesang betrieben wird, gehören das Zwischenmenschliche und die Lebenslust einfach dazu und machen die angenehme Vereinsatmosphäre aus. gt

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